Was Fortschritt in der Supervision wirklich bedeutet – Vom Mut, Umwege zu würdigen

Es war eine dieser typischen Situationen: Man nimmt sich etwas vor, es klingt in der Theorie ganz einfach, und dann beginnt man damit – und merkt, dass es doch alles andere als leicht ist. So erging es mir, als ich begann, mich intensiver mit Make zu beschäftigen. Der Gedanke war klar: Prozesse strukturieren, Abläufe automatisieren, ein bisschen Ordnung in die vielen losen Enden bringen. Doch schon nach kurzer Zeit wurde deutlich: Der Weg durch diese Anwendung war verschlungener, komplexer und manchmal frustrierender, als ich es erwartet hatte.

Immer wieder musste ich Schritte zurückgehen, manches mehrfach probieren, vieles verwerfen. Und obwohl ich wusste, dass Lernen nicht linear verläuft, fiel es mir schwer, das als Fortschritt zu sehen. Erst im Nachhinein wurde mir klar: Der Fortschritt lag nicht im schnellen Ergebnis, sondern im Prozess selbst. In den Momenten, in denen ich nicht aufgegeben habe. In der Erkenntnis, dass auch das Ringen Teil des Weges ist.

Symbolbild für nicht-linearen Fortschritt – ein verschlungener Weg durch einen Wald.

Fortschritt in der Supervision ist mehr als „weiterkommen“

Wir sind es gewohnt, Fortschritt als lineare Bewegung zu verstehen: Ziel setzen, Schritte planen, Ergebnisse erreichen. Doch das ist nur ein Ausschnitt dessen, was Entwicklung wirklich bedeutet. Gerade in lerntherapeutischen oder supervisorischen Kontexten zeigt sich immer wieder: Entwicklung verläuft in Wellen. Mal gibt es sichtbare Schritte nach vorn, dann wieder Phasen des Stillstands oder sogar der Rückschritte.

Was wir oft übersehen: Diese Rückschritte sind nicht selten notwendig. Sie dienen der Integration, der Neuorientierung, der Stabilisierung. Und sie können ein Zeichen dafür sein, dass ein Thema in die Tiefe geht. Dass etwas wirklich berührt wird. Fortschritt bedeutet in diesem Sinne nicht nur „mehr“ oder „schneller“, sondern auch: tiefer, bewusster, stimmiger.

Umwege sind Wege

In meiner Arbeit mit Klient*innen erlebe ich es immer wieder: Sie kommen mit der Vorstellung, eine bestimmte Herausforderung möglichst schnell zu lösen. Doch was entsteht, ist oft ein Prozess voller Abzweigungen, Nebenwege und Haltepunkte. Es braucht Mut, diese Umwege zu würdigen. Sie nicht als Zeitverlust zu sehen, sondern als wertvolle Bestandteile des Lernens.

Ein Satz, der mich in diesem Zusammenhang begleitet, lautet: „Fortschritt erkennt man oft erst, wenn man innehält und zurückblickt.“

Supervision: Fortschritt sichtbar machen

Auch in der Supervision zeigt sich dieser Gedanke. Fortschritt ist nicht immer offensichtlich. Manchmal besteht er darin, dass ein Team beginnt, ein bisher tabuisiertes Thema anzusprechen. Oder darin, dass jemand zum ersten Mal äußert, was ihn wirklich beschäftigt. Diese Bewegungen sind leise, aber bedeutsam.

Umso wichtiger ist es, kleine Fortschritte bewusst sichtbar zu machen:

  • Am Ende einer Sitzung eine kurze Rückschau: „Was war heute anders als sonst?“
  • Kleine Rituale, z. B. eine „Erkenntnisrunde“ oder ein Symbol für jeden Schritt
  • Dokumentation von Prozessen: ein Journal, eine Fortschrittstafel, ein gemeinsames Protokoll
  • Das bewusste Spiegeln: „Mir ist aufgefallen, dass Sie heute einen neuen Gedanken formuliert haben.“

Diese Formen der Sichtbarmachung helfen nicht nur den Klient*innen, sondern auch uns als Begleitende, den Prozess wertzuschätzen.

Kleine Schritte sichtbar machen – Metapher für Entwicklung in Supervisionsprozessen

Lass dich auf deine eigenen Umwege ein

Vielleicht magst du dir heute einen Moment Zeit nehmen und zurückschauen: Wo hast du in letzter Zeit Fortschritte gemacht, die du gar nicht als solche erkannt hast? Welche Umwege haben dir etwas gezeigt, das du sonst nie entdeckt hättest?

Und wenn du magst: Überlege dir einen Satz, der dich durch deinen Alltag begleiten kann – als kleine Erinnerung, dass nicht alles gradlinig sein muss. Vielleicht magst du ihn dir notieren, sichtbar platzieren oder mit anderen teilen.

Reflexionsfragen zum Abschluss

  1. An welcher Stelle deines aktuellen Projekts erkennst du heute einen kleinen Fortschritt, der bisher unbemerkt blieb?
  2. Welche Umwege hast du bislang als „verlorene Zeit“ abgetan, die sich rückblickend als wichtig erwiesen haben?
  3. Was kannst du in deiner nächsten Supervisions- oder Beratungssitzung bewusst tun, um kleine Fortschritte sichtbar zu machen?
  4. Wie kannst du deine Haltung ändern, sodass du das Nichtwissen nicht als Schwäche, sondern als produktiven Raum begreifst?
  5. Welche kleinen Rituale könntest du in deinen Alltag integrieren, um dir selbst die Bedeutung von Zwischenstationen bewusster zu machen?

Wenn du magst, kannst du deine Gedanken oder Ideen gerne mit uns teilen!


Wenn dich dieses Thema interessiert, begleiten wir dich gern in Supervision oder Coaching, um genau diese leisen Fortschritte gemeinsam zu entdecken und zu festigen. Schreib uns einfach. Denn manchmal liegt der größte Fortschritt darin, innezuhalten und wahrzunehmen, was schon da ist.

Die Kunst der kleinen Schritte – Veränderung beginnt im Konkreten

Zwei Schubladen nebeneinander, die eine aufgeräumt und die andere chaotisch.
Ein Blatt als Symbol für die Warteliste für den Kurs

Veränderung ist ein großes Wort. Es klingt nach Aufbruch, Bewegung, nach Umbruch und neuer Ordnung. In der Realität jedoch zeigt sich Wandel oft viel leiser und kleiner. Er beginnt nicht mit dem großen Wurf, sondern mit einem unscheinbaren Moment der Entscheidung – manchmal kaum sichtbar von außen. Gerade in systemischen Kontexten, sei es in Supervision, Coaching oder Leitung, zeigt sich: Es sind die kleinen, konkreten Schritte, die langfristig Strukturen verschieben und Entwicklung ermöglichen.

Komplexität begegnen, ohne sie zu überfordern

Wenn Klient*innen ins Coaching oder in die Supervision kommen, bringen sie häufig komplexe Themen mit: verstrickte Teamdynamiken, Überforderung im Alltag oder Unzufriedenheit mit eingefahrenen Prozessen. Die Erwartung, all das grundlegend zu verändern, kann schnell überfordern. Hier braucht es ein Umdenken: Nicht der große Plan bringt die Wende, sondern der erste machbare Schritt.

Ein hilfreiches Bild kann sein, sich nicht das ganze Haus auf einmal vorzunehmen, sondern mit einer einzigen Schublade zu beginnen. Vielleicht sogar nur mit einem Fach darin. Dieses Bild lässt sich auf viele Bereiche übertragen: den ersten Gesprächstermin, eine kleine Veränderung in der Kommunikationsstruktur, eine neue Beobachtungshaltung. Der Fokus liegt auf dem, was im Moment möglich und tragfähig ist.

Kleine Veränderung – große Wirkung

Systemische Prozesse leben davon, dass eine kleine Bewegung an einer Stelle Wirkung auf das Ganze haben kann. Das heißt nicht, dass jeder Impuls automatisch eine große Veränderungswelle auslöst. Aber er verschiebt Perspektiven, öffnet neue Handlungsspielräume, lässt etwas anderes denkbar und erlebbar werden.

Ein Team, das sich entscheidet, den Beginn der wöchentlichen Besprechung für einen kurzen, persönlichen Check-in zu nutzen, verlagert den Fokus: vom Funktionieren hin zum Miteinander. Eine Lerntherapeut*in, die in einer Sitzung innehält und sich fragt, warum sie das Verhalten eines Kindes emotional so stark herausfordert, öffnet damit den Raum für professionelle Selbstreflexion – und letztlich auch für eine veränderte pädagogische Haltung. Eine Fachkraft, die im Coaching oder in der Beratung einen einzigen belastenden Glaubenssatz hinterfragt, öffnet ein neues inneres Fenster. Diese Schritte sind klein. Und doch sind sie wesentlich.

Ein Mensch oder eine Hand setzt ein kleines, farbiges Mosaiksteinchen in ein noch unfertiges Mosaikbild.

Vertrauen in den Prozess

Veränderung braucht nicht nur Mut, sondern auch Geduld. Kleine Schritte können frustrierend wirken, wenn das Ziel noch fern scheint. Umso wichtiger ist es, im professionellen Kontext die Aufmerksamkeit gezielt auf diese Bewegungen zu lenken. Was ist heute anders als gestern? Was hat sich in den letzten Wochen bereits verschoben, auch wenn das Endziel noch nicht erreicht ist?

Hier liegt eine zentrale Aufgabe in Coaching und Supervision: nicht nur Ziele zu definieren, sondern auch Entwicklung zu spiegeln. Gerade im systemischen Arbeiten, das sich weniger an linearen Fortschrittsmodellen orientiert, sondern Zirkularität und Kontext in den Blick nimmt, sind kleine Schritte die eigentlichen Träger von Wandel.

Der Blick für das Kleine schärft das Verständnis für das Ganze

Ein aufgeräumtes Fach kann motivieren, sich dem nächsten zu widmen. Ein klärendes Gespräch kann den Boden bereiten für eine nachhaltige Konfliktbearbeitung. Eine veränderte Haltung in einem Einzelkontakt kann Auswirkungen auf das gesamte Teamklima haben. Wer sich für die kleinen Schritte entscheidet, geht nicht langsamer, sondern bewusster.

Professionelles Handeln bedeutet nicht, alles auf einmal ändern zu müssen. Es bedeutet, Prozesse so zu gestalten, dass sie tragfähig bleiben. Dass Menschen sich nicht verlieren in zu vielen Anforderungen, sondern gestärkt werden durch das, was möglich ist. Die Kunst liegt darin, genau dort zu beginnen, wo Bewegung möglich ist.

Und manchmal ist genau das der mutigste Schritt: zu sagen, das reicht für heute – und zu wissen, dass darin bereits der Anfang liegt.

Wenn du Veränderungsprozesse in deiner Praxis, deinem Team oder im Einzelsetting begleiten möchtest, findest du auf systemkompass.com/supervisionlerntherapeuten Impulse für Supervision, die im Kleinen ansetzt und das Ganze mitdenkt.
Weitere praxisnahe Anregungen und Austausch findest du auch unter systemkompass.com/kurseundseminare – vielleicht ist dort ein nächster kleiner Schritt für dich dabei.

Die Methode Timeline – mein Berufsweg

timeline als Methode - die Arbeit mit der timeline im Coaching oder der supervision

Was bleibt in Erinnerung, wenn man auf den eigenen Werdegang zurückblickt? Welche Wendepunkte, inneren Stimmen und Begegnungen haben dich beeinflusst – welche waren verunsichernd oder mit gemischten Gefühlen geprägt? Die Timeline-Methode, ursprünglich von Peter Nemetschek* entwickelt und später durch dialogische Perspektiven weitergeführt. Die Timeline bietet einen Raum, in dem biografische Stationen nicht nur benannt, sondern auch gespürt und verstanden werden können.

In diesem Beitrag lade ich dich ein, meine eigene Timeline zu begleiten – als Einladung, diese Methode kennenzulernen. Mir zeigt meine Timeline, eigene Muster, Selbstzweifel und wiederkehrende Entscheidungen. Vielleicht magst du deine eigene Linie später einmal skizzieren. Im Text findest du auch Fragen, die du dir dann stellen kannst.

Kindheit & Grundschule – Ein zäher Anfang, ein stiller Aufbruch

An meine Einschulung erinnere ich mich nicht. Nur daran, dass ich zu Beginn nicht in die Schule wollte. Den Kindergarten hatte ich verweigert und ich wurde stattdessen für einige Monate in ein Verschickungsheim geschickt. Der Übergang in die Welt der Schule war für mich unsanft, die Gefühle, begleitet von Traurigkeit und Angst, auch Unfähigkeit. Die Sprachheilschule, in die ich kam, fühlte sich für mich nicht richtig an. Ich schwänzte, obwohl ich erst sechs Jahre alt war. Meine Mutter war alleinerziehend und arbeitete, meine Schwestern waren in der Schule. Daher fiel es auch nicht sofort auf, dass ich nicht zur Schule ging.

Nach einem halben Jahr wechselte ich die Schule. Meine Mutter setzte sich dafür ein, da ich ja auf die andere Schule ohnehin nicht ging und mein anfänglicher „Sprachfehler“ auch kaum noch bemerkbar war. Die Grundschule am Wohnort wurde ein neuer Anfang für mich. Ich holte den Unterrichtsstoff schnell auf. Der damalige Klassenlehrer – wirklich eine freundliche Erinnerung. Meine Schwestern boten mir einen stabilen Rückhalt auf dem Schulhof. Dort begann mein Lernen, sich leichter anzufühlen. Ob es so war oder nicht, von meinem Gefühl her bin ich seitdem gerne zur Schule gegangen, fand Hausaufgaben, Schreiben und Rechnen einfach nur schön.

Was hat dich als Kind innerlich gestützt, auch wenn es im Außen schwierig war?

Welche Menschen oder Momente haben dir ein Gefühl von Sicherheit gegeben?

Welche Erfahrung aus dieser frühen Zeit wirkt vielleicht bis heute stärkend?

Gymnasium – Potenzial, das sich leise behauptet

Der Übergang aufs Gymnasium war erst nicht geplant. Es sollte die Realschule vor Ort werden. Erst im letzten Grundschulhalbjahr setzte sich mein Lehrer für mich ein. Ich erinnere mich kaum an den ersten Tag der „Einschulung“ in die weiterführende Schule, was ich weiß: Ich kam zurecht.

Meine Klassenlehrerin war mit der Klasse überfordert. Einige Lehrer*innen sahen mich nicht, andere erkannten etwas in mir. Die Schulzeit war geprägt von Funktionieren, nicht von motivierenden Momenten. Was ich in dieser Zeit wusste: schriftlich konnte ich Klausuren bestehen. Da meine mündliche Beteiligung stark mit dem Lehrer zusammenhing, arbeitete ich für die Abiturprüfung auf das Minimum hin. Der Gedanke, ich muss schriftlich so gut sein, dass die mündliche Note unwichtig wird, war sehr dominant. Mein Abitur war „gerade so geschafft“, aber es war meins.

Welche Fähigkeiten hast du damals für dich entdeckt oder entwickelt?

Wer oder was hat dein Vertrauen in dich selbst gestärkt – auch auf leisen Wegen?

Gibt es eine Erfahrung aus dieser Schulzeit, die dich bis heute innerlich nährt?

Ausbildung & Studium – Irrwege, Umwege, neue Wege

Nach dem Abi entschied ich mich für eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. Mein Wunsch war es, ins Ausland zu gehen – ein Beruf mit Perspektive, zum mindest erst einmal. Ganz ursprünglich hatte ich Ernährungswissenschaften oder Informatik im Blick. Der eine Weg scheiterte am NC, der andere an der Stimme, die sagte: „Das ist zu schwierig.“ Heute weiß ich nicht mehr, ob es meine Stimme war oder die eines Lehrers oder Mitschülers.

Ich brach die Ausbildung im Hotel nach einem Jahr ab – persönliche Gründe, Langeweile, ein Arbeitsklima, das mir nicht guttat waren die Gründe. Die Arbeit selbst war spannend, aber nicht erfüllend. Ich schrieb mich für Erziehungswissenschaften ein. Dort fand ich meinen Raum – auch hier zog sich meine überwiegende schriftliche durch. Die Präsentationen, die sein mussten wurde gemacht alles andere wurde mit Hausarbeiten und Klausuren erledigt. Ich ließ mir Zeit, aber es war ein guter Weg. Nebenbei arbeitete ich im Kindergarten und dachte: Das mache ich später weiter.

Welche Entscheidung hat dir im Rückblick Kraft gegeben, auch wenn sie unsicher war?

Welche Stärke hast du entdeckt, als du dich neu orientiert hast?

Was hat dir geholfen, dir selbst zu vertrauen – jenseits von äußeren Erwartungen?

Beruflicher Alltag – Zwischen System und Selbst

Nach dem Studium suchte ich meinen Platz. Ich arbeitete in einer Produktionsfirma – einfach, pragmatisch, gut bezahlt. In einer Kita sprang ich als Vertretung ein, auch in der Behindertenhilfe war ich tätig. Alles war „okay“, nichts war „meins“.

Dann begann ich beim Bildungsträger. Eine Herausforderung für mich, denn ich wurde als Dozentin angestellt, und musste viel präsentieren. Dort blieb ich fast 20 Jahre. Ich begleitete Jugendliche und Erwachsene. Nebenher gab ich Nachhilfe, welche ich im Laufe der Zeit zur Lerntherapie umwandelte. Es war eine gute Zeit: kollegial, getragen, sinnvoll. Noch vor meiner systemischen Ausbildung wurde mir immer klarer, dass jeder von uns seine Lösungswege kennt und manchmal ein wenig Unterstützung benötigt, diese zu finden.

Doch die Bedingungen änderten sich beim Bildungsträger. Die Strukturen wurden enger, Ansprüche stiegen ohne die entsprechende Wertschätzung. Da ich immer nebenberuflich selbstständig war, habe ich mich auch immer weiterentwickelt: lerntherapeutisch, hypnotherapeutisch und systemisch.

Vor fünf Jahren wagte ich den Schritt in die Vollselbstständigkeit. Rückblickend hätte ich ihn früher tun sollen – aber der Moment war dennoch genau richtig. Die Kolleg*innen fehlen mir bis heute. Aber die Freiheit, zu gestalten, wie ich es für stimmig halte, überwiegt.

Was hat dich in dieser langen Phase getragen und motiviert?

Wer oder was hat dir beruflich Kraft und Sinn gegeben?

Welche innere Bewegung hat dich schließlich in die Selbstständigkeit geführt?

Ausblick – Räume öffnen, Möglichkeiten weiten

Heute bin ich gut ausgelastet. Die Lerntherapie-Stunden, Coaching und die Supervision füllen meine Woche. Und dennoch: Es zieht mich weiter. Ich beginne, mein Angebot digital auszubauen. Coaching und Supervision sollen nicht nur vor Ort, sondern auch online stattfinden dürfen. Manchmal ist mein Kopf voller Ideen. So überlegte ich gerade vor ein paar Tagen, ob ich nicht auch Kinder im Ausland begleiten könnte.

Ich wünsche mir auch Anteile passiven Einkommens. Kurse, Impulse, kleine digitale Begleiter. Noch ist nicht alles klar. Aber die Richtung stimmt.

Ich gestalte und ich wachse weiter. Meine Timeline geht weiter und darf noch viele weitere Stationen finden!

 

Welche Ressourcen stehen dir heute zur Verfügung, um Neues zu gestalten?

Was nährt dich aktuell in deiner Arbeit?

Was möchtest du künftig stärken – in dir und für andere?

Diese Timeline ist mein Weg – tastend, manchmal zäh, oft getragen und zunehmend bewusst gegangen. Es ist ein Ausschnitt meines Lebens. Mit einem anderen Schwerpunkt sähe die Timeline sicherlich anders aus. Etwa das Thema „Weiterbildung“ oder „Beziehungen“.

 

Vielleicht magst du dir einmal Zeit nehmen und deine eigene Linie aufzeichnen. Mit Symbolen, mit Farben, mit Pausen. Überlege, welches Thema du gerne aufzeichnest.

Jeder Weg verdient es, gesehen zu werden.

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Alles über Prozesse in Coaching und Supervision: Grundlagen, Strategien und Praxisbeispiele

Pädagogische Prozessbegleitung visualisiert: Figuren, Skalen und Reflexion im Coaching

Wie verlaufen professionelle Prozesse im Coaching und in der Supervision? Dieser Überblick richtet sich an pädagogische Fachkräfte, Supervisor*innen und Coaches, die ihre Beratungspraxis reflektieren und erweitern möchten. Du findest hier fundiertes Wissen zu Phasen, Wirkfaktoren und Methoden sowie praxiserprobte Beispiele aus unterschiedlichen Settings.

Die Grundlagen rund um Prozesse in Coaching und Supervision

Was ist ein Prozess im Beratungskontext?

Ein Prozess ist ein strukturierter Verlauf mit klaren Phasen: Anliegen klären, Ziele definieren, Ressourcen aktivieren, Blockaden bearbeiten, Perspektiven entwickeln und den ersten kleinen Schritt besprechen. Coaching und Supervision zielen dabei auf nachhaltige Entwicklung und Selbstreflexion.

Wann braucht man Prozessbegleitung?

Wenn Themen sich wiederholen, Beziehungen herausfordern oder Rollen unklar sind, schafft Prozessarbeit Klarheit. Sie bietet Halt, Struktur und einen geschützten Rahmen zur Klärung und Weiterentwicklung.

Praxisbeispiele aus Coaching und Supervision

  • Team-Supervision: Mit Figuren auf dem Systembrett wird ein Leitungswechsel sichtbar begleitet. Die Reflexion schafft Klarheit über Rollen, Spannungen und Erwartungen.
  • Einzelsupervision: Eine pädagogische Fachkraft arbeitet mit Skalierung und inneren Anteilen an ihrer Unsicherheit in Elterngesprächen. Neue Handlungsstrategien entstehen.

Was braucht es für gelingende Prozesse?

  • Strukturierter Rahmen mit Anfang, Mitte, Abschluss
  • Zielklarheit durch Skalierungsfragen oder zirkuläre Fragen
  • Methodenvielfalt: Figuren, Skalen, innere Anteile, Visualisierungen
  • Beziehungsarbeit: Vertrauen und Resonanz
  • Transfer durch Reflexion und Prozessrückschau

Verzichten kannst du auf: Methoden ohne Prozessbezug, starre Abläufe, Perfektionismus.

Prozesse im Coaching und der Supervision

Anleitung: Prozessgestaltung in 5 kompakten Schritten

  1. Anliegen und Auftrag klären – Mit Karten oder Symbolen strukturieren
  2. Ziel und Skalierung einbinden – Wo stehst du aktuell (0–10)?
  3. Ressourcen sichtbar machen – Innere Anteile mit Figuren oder Stühlen aufstellen, eine passende Methoden finden
  4. Veränderung anstoßen – Perspektivwechsel, Fragen, kreative Medien
  5. Transfer sichern – Fortschritt auf Skala reflektieren, Zeitlinie nutzen

Deine nächsten Schritte mit Prozessarbeit

Du willst tiefer einsteigen oder Supervision für dich selbst nutzen? Dann schau gern in unser Supervisionsnetzwerk für pädagogische Fachkräfte: mit erfahrenen Supervisor*innen, Austauschmöglichkeiten und aktuellen Angeboten.

👉 [Hier geht's zum Supervisionsnetzwerk!]

Gehe freundlich mit dir um. Prozessarbeit braucht Zeit, Vertrauen und Resonanz. Vielleicht magst du einmal schauen, wo du gerade stehst – und welchen kleinen Schritt du als Nächstes gehen möchtest.

In diesem Artikel habe ich die Grundlagen professioneller Prozessarbeit angerissen. Sie dienen als Überblick, um erste Orientierung zu geben. Für eine vertiefte Auseinandersetzung mit einzelnen Methoden, Phasen oder Settings lohnt es sich, gezielt weiterzulesen oder eine qualifizierte Supervision in Anspruch zu nehmen.

Prozessarbeit braucht Zeit, Vertrauen und Resonanz. Vielleicht magst du einmal schauen, wo du gerade stehst – und welchen kleinen Schritt du als Nächstes gehen möchtest.

Struktur schafft Verbindung – Wie aus meiner Arbeit als Lerntherapeutin ein Raum für Supervision, Entwicklung und Community entstand – für pädagogische Fachkräfte, Coach:innen und Lerntherapeut:innen

struktur schafft verbindung - systemkompass Supervsision Coaching

Hintergrund: Warum Systemkompass entstanden ist

Viele von euch kennen mich als Lerntherapeutin – das ist mein berufliches Fundament. Doch in den letzten Monaten hat sich etwas Neues entwickelt: Systemkompass. Ein Format, das ich mit Unterstützung von Karen Grabow aufgebaut habe – als Antwort auf verschiedene Impulse und Entwicklungen in meinem beruflichen Alltag.

Mit Beginn meiner Supervisionsausbildung wurde mir noch deutlicher, wie wertvoll es ist, auch online Supervision anzubieten – flexibel, verbindlich und nah dran. So entstand die Idee zu einem eigenen digitalen Ort, der Lerntherapeutinnen ebenso anspricht wie Coaches, Beraterinnen und pädagogische Fachkräfte.

In Planung befindet sich aktuell der sogenannte VIP-Bereich. Anders als das gängige Verständnis von „VIP“ steht hier etwas anderes im Fokus: Verstehen. Individuell. Prozessbegleitung. Dieses Begleitprogramm soll systemisches Denken vertiefen, die Klienten eng begleiten und einen Raum für die persönliche und berufliche Entwicklung bieten.

Warum ich mich für MentorTools entschieden habe

Die Wahl der richtigen Plattform war kein leichter Schritt. Zu Beginn habe ich viel mit WordPress experimentiert, verschiedene Schulungs-Plugins getestet und ausprobiert, wie sich Kurse, Community und Inhalte technisch umsetzen lassen. Doch schon nach kurzer Zeit zeigte sich: Viele dieser Lösungen stoßen schnell an ihre Grenzen – sei es in der Funktionalität oder beim Pflegeaufwand. Regelmäßige Updates, zusätzliche Plugins, manuelle Anpassungen – all das kostet viel Zeit und Energie und technisches Verständnis.

Dann bin ich auf MentorTools (Werbung) gestoßen – und habe parallel noch eine weitere Plattform getestet, die ähnlich aufgebaut war. Am Ende habe ich mich bewusst für MentorTools entschieden. Warum? Weil es intuitiv bedienbar ist und es für meine Bedürfnisse genau die richtigen Funktionen mitbringt – und weil es mir ermöglicht, sowohl kostenfreie als auch kostenpflichtige Angebote klar zu strukturieren und anzubieten.

Besonders wichtig war mir auch der sogenannte Dialograum – eine integrierte Forum-Funktion, über die Austausch und Communitybildung stattfinden kann. Zusätzlich überzeugte mich die DSGVO-Konformität von MentorTools, was gerade im pädagogischen Bereich eine große Rolle spielt.

Nachdem unser erster Inhalt – unser Freebie "Wertekarten: Klarheit schaffen und Handlungsfähigkeit stärken - SystemKompass" – online war, begannen wir, SystemKompass auch auf Social Media sichtbar zu machen. Diese Verbindung von Plattform und Öffentlichkeit funktioniert für uns sehr gut und bringt das Projekt Schritt für Schritt weiter voran.

Wenn du selbst darüber nachdenkst, eine eigene Plattform aufzubauen – vielleicht für Kurse, Supervision oder Coachingformate – dann schau dir MentorTools gern an.
MentorTools (Affiliate-Link)

Was gerade entsteht: Der VIP-Bereich

Der sogenannte VIP-Bereich trägt bei uns zwei Bedeutungen: Natürlich steht VIP sinnbildlich für „very important persons“ – also für Menschen, die mit Tiefe und Haltung an ihren Themen arbeiten möchten. Viel wichtiger ist jedoch, wofür VIP bei Systemkompass wirklich steht: Verstehen. Individuell. Prozessbegleitung.

Dieser Bereich befindet sich aktuell im Aufbau. Geplant ist ein intensives 1:1-Begleitformat – im Rahmen von Einzelsupervisionen, die echte Prozessarbeit ermöglichen: mit Klarheit, Struktur und dem Raum für Resonanz. Der Fokus liegt auf der individuellen und beruflichen Entwicklung – systemisch fundiert und praxisnah begleitet.

Als Teilnehmende*r im VIP-Bereich wirst du nicht nur regelmäßig 1:1-Supervision erhalten, sondern auch zwischen den Terminen gut angebunden sein. Ein Support-Chat wird dir ermöglichen, kurze Rückfragen oder Anliegen zu klären. Voraussichtlich wird dieser Austausch über MentorTools oder – je nach technischer Umsetzung – über einen sicheren WhatsApp-Zugang realisiert.

Wichtig: Der Chat ist kein Sofort-Support, sondern ein moderater Begleitkanal – du kannst dich jederzeit melden, und wir antworten zuverlässig, wenn auch nicht immer sofort.

Du möchtest informiert bleiben, wann der VIP-Bereich startet?
Dann trag dich gerne in den Newsletter ein oder schreib mir direkt. 
So bleibst du auf dem Laufenden – und erhältst als Erste*r die Einladung, sobald es losgeht.

Ich freue mich, wenn wir in Verbindung bleiben!

Was gerade entsteht: Supervision, vip programm, Begleitung, begleitprogramm,

Bereits am Start: Supervision mit System

Supervision mit System ist unser aktuell laufendes Begleitangebot – und es steht in zwei Varianten zur Verfügung: als Free-Version zum Kennenlernen und als Premium-Angebot mit festen Gruppen.

In der kostenfreien Version kannst du dich jederzeit anmelden. In unserem Dialograum findest du regelmäßige Austauschfragen, Reflexionsimpulse und die Möglichkeit, dich mit anderen Fachkräften zu vernetzen. Weiterhin arbeiten wir daran, alle zwei Monate kollegiale Interventionen anzubieten – als interaktive Termine, die Austausch und methodische Impulse verbinden.

Diese Free-Version eignet sich besonders gut, um unsere Arbeit und Haltung kennenzulernen. Der Einstieg ist jederzeit möglich und bis auf die Anmeldung im kostenfreien Bereich völlig unverbindlich.

Ergänzt wird das Angebot durch den Premium-Bereich: feste Supervisionsgruppen, die sich viermal im Jahr treffen. Je nach Gruppengröße dauern diese Treffen zwischen zwei und vier Stunden – mit Raum für fachliche Reflexion und individuelle Anliegen. Die Gruppen werden bewusst konstant gehalten, damit Vertrauen und Tiefe im Austausch entstehen können.

Auch zwischen den Terminen ist der Kontakt wichtig. Deshalb erhalten diese Gruppen einen eigenen Austauschraum, in dem sie sich auch außerhalb der Sitzungen begegnen können. Aus meiner eigenen Supervisionserfahrung weiß ich, wie wertvoll diese Kontinuität ist – und wie sehr es entlastet, bei akuten Themen einen Raum zu haben, in dem man sich gut aufgehoben fühlt.

Reflexion: Was ich gelernt habe

Technik ist erlernbar – das durfte ich in den letzten Monaten immer wieder erfahren. Ich arbeite mich sogar gerne in neue Tools und digitale Strukturen ein. WordPress finde ich nach wie vor spannend, und hätte ich mehr Zeit, würde ich vielleicht sogar selbst programmieren. Doch letztlich geht es um Prioritäten – und für mich liegen diese klar in der Arbeit mit Menschen, nicht in der Technik.

Was mich aktuell wirklich beeindruckt: die Geschwindigkeit, mit der sich technische Entwicklungen vollziehen. Neue Plattformen, neue Anforderungen, neue Möglichkeiten – alles bewegt sich rasant. Dinge, die mir vor einem Jahr noch kompliziert erschienen, gelingen heute fast beiläufig. Das ist faszinierend – und manchmal auch fordernd.

Gerade deshalb ist es mir wichtig, nicht in Aktionismus zu verfallen. Manchmal braucht es den Schritt zurück, um offen zu bleiben. Offen für das, was funktioniert. Für das, was sich entwickeln darf. Für das, woran man wachsen kann.

Mein innerer Kompass bleibt dabei klar: Es sind nicht die Tools, die Orientierung geben – sondern die Haltung, mit der wir Räume gestalten. Systemkompass ist genau so ein Raum: für Verbindung, für Entwicklung und für gemeinsames Lernen.

Du möchtest uns erst einmal kennenlernen?

Dann schau dich gern in Ruhe um:

Wenn du eine Frage hast oder einfach kurz Kontakt aufnehmen möchtest:

  • Schreib uns gern über WhatsApp, Signal oder per E-Mail – das ist meist der schnellste Weg, da wir während Klientengesprächen telefonisch nicht erreichbar sind.

  • Oder buche dir direkt einen Termin – bei mir oder bei Karen – ganz unkompliziert über:
    zeeg.me/systemkompass

  • Karen

Wir freuen uns, dich kennenzulernen – ganz in deinem Tempo, ganz ohne Druck.

Hinweis:
Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von KI-Tools (z. B. zur Textstrukturierung und Bildgestaltung) erstellt. Alle Inhalte wurden redaktionell geprüft und persönlich verantwortet.

Warum klare Kommunikation gerade heute so wichtig ist für Teams, Führungskräfte und Organisationen

Jeder kennt diese typischen Teamsitzungen: Ein Meeting ist beendet, und niemand weiß so recht, was eigentlich besprochen wurde oder wer nun welche Aufgabe übernimmt. Oft liegt das an unklarer Kommunikation – und genau daran wird sichtbar, welche Risiken sie für die Zusammenarbeit birgt.

Klare Kommunikation – mehr als Informationsaustausch

Kommunikation ist weit mehr als das bloße Weitergeben von Informationen. Sie hat immer auch mit Vertrauen und Transparenz zu tun. Wenn wichtige Inhalte nicht ausgesprochen werden, fehlt Orientierung – und damit die Grundlage für Zusammenarbeit. Vertrauen entsteht dann, wenn man darauf bauen kann, über alle relevanten Informationen und Rahmenbedingungen Bescheid zu wissen.

Zugleich macht Kommunikation unsere unterschiedlichen Wirklichkeiten sichtbar. Jeder Mensch hat eine eigene Sichtweise auf Abläufe, Erwartungen und Ziele. Wird diese Sichtweise nicht klar formuliert, bleiben Missverständnisse kaum aus. Klare Kommunikation bedeutet deshalb auch, die eigene Perspektive deutlich zu machen und offen zu hören, wie andere sie sehen. Auf diese Weise entsteht ein gemeinsames Bild – ein geteiltes Verständnis.

Kommunikation in Teams und Organisationen

Warum ist das gerade heute so wichtig?

Natürlich war klare Kommunikation schon immer wichtig – ob in kleinen oder großen Teams. Entscheidend ist, dass alle Beteiligten verstehen, worum es geht, und ein gemeinsames Bild entwickeln können.

Heute stehen Teams jedoch vor zusätzlichen Herausforderungen. Viele arbeiten in hybriden Strukturen: Ein Teil sitzt in Bremen, ein anderer in Hamburg, und trotzdem muss der Austausch funktionieren. Das ist möglich, aber erfordert besondere Klarheit.

Hinzu kommt die gestiegene Komplexität der Aufgaben. Kaum jemand arbeitet noch ausschließlich in einem eng begrenzten Bereich. Vielmehr muss sich jede und jeder in mehreren Themenfeldern auskennen – und dafür braucht es eine Kommunikation, die Orientierung bietet.

Auch die Vielfalt in den Teams hat zugenommen. Unterschiedliche Werte, kulturelle Prägungen und Generationen treffen aufeinander. Diese Vielfalt ist ein Gewinn, bringt aber auch die Notwendigkeit mit sich, Verständigung immer wieder aktiv herzustellen. Klare Kommunikation ist hier das Bindeglied, das Unterschiede anerkennt und doch eine gemeinsame Basis schafft.

Die vier Säulen klarer Kommunikation im Beruf

Man kann Kommunikation auf vier zentrale Säulen stützen. Diese vereinfachte Darstellung macht deutlich, welche Elemente für Verständigung im beruflichen Alltag entscheidend sind:

  1. Zielklarheit – allen Beteiligten sollte bewusst sein, warum sie miteinander sprechen. Geht es um eine Aufgabe, ein Projekt, einen Arbeitsprozess – oder um den sozialen Austausch?

  2. Rollen- und Verantwortungsdefinition – im Team ist es wichtig, zu wissen, wer welche Rolle hat und wofür verantwortlich ist.

  3. Verständliche Sprache und Kontext – klare Aussagen brauchen eine Einbettung. Ohne Kontext bleiben Worte leer.

  4. Feedback- und Rückfrageschleifen – Kommunikation bleibt lebendig, wenn regelmäßig überprüft wird, wie sie ankommt. Feedback geben, Rückmeldungen einholen und nachfragen, ob alle dasselbe Verständnis teilen.

Kommunikationsfallen in Organisationen

Eine der größten Kommunikationsfallen in Organisationen ist die sogenannte Meeting-Inflation. Zahlreiche Besprechungen finden statt, ohne dass sie zu klaren Ergebnissen führen. Für die Beteiligten entsteht schnell der Eindruck von Zeitverschwendung und Sinnlosigkeit.

Ein weiteres Problem ist der Fachjargon. Unterschiedliche Teams oder Abteilungen entwickeln oft ihre eigene Fachsprache. Wenn diese nicht für alle verständlich ist, fühlen sich andere ausgeschlossen.

Die dritte Falle besteht darin, Annahmen statt Fakten zur Grundlage zu machen. Es wird angenommen, dass es zu Positionswechseln kommt, dass neues Personal eingestellt oder Stellen abgebaut werden. Solche Annahmen verunsichern und führen leicht zu Gerüchten. Die bessere Alternative ist, direkt nachzufragen – und zwar an der richtigen Stelle.

systemische supervision und kommunikation in teams

Systemische Methoden zur Kommunikationsverbesserung

Für mehr Klarheit und Verständigung in Organisationen können systemische Methoden eine große Unterstützung sein:

  • Zirkuläre Fragen eröffnen neue Blickwinkel, z. B.: „Wie würde die Kundin beurteilen, was wir beschlossen haben?“

  • Visualisierung von Prozessen schafft Transparenz: Wo stehen wir, was sind die nächsten Schritte?

  • Moderationstechniken für Gleichwertigkeit sorgen dafür, dass alle Stimmen im Team gehört werden.

Praxisimpulse für Führung & Team

  • Check-in- und Check-out-Fragen: Einstieg und Abschluss von Meetings bewusst gestalten.

  • Klarheits-Reviews: Nach Meetings in wenigen Minuten festhalten, was beschlossen wurde und wer wofür zuständig ist.

  • Kommunikationsvereinbarungen: Gemeinsam festlegen, wie man im Team miteinander sprechen möchte – sichtbar und verbindlich.

Schlussgedanken

Klare Kommunikation ist wie ein Motor. Er läuft leise im Hintergrund, oft ohne dass man ihn bewusst wahrnimmt. Doch wenn er ins Stocken gerät oder gar ausfällt, kommt nichts mehr richtig voran. Läuft er dagegen zu laut oder unrund, wird deutlich, dass etwas nicht stimmt.

So ist es auch in Organisationen, Vereinen oder sozialen Einrichtungen: Kommunikation ist nicht neu als Thema, aber sie ist ein entscheidender Faktor für das Gelingen von Zusammenarbeit. Sie braucht immer wieder Aufmerksamkeit, Pflege und Achtsamkeit – damit der Motor nicht nur läuft, sondern zuverlässig trägt.

Achtsamkeit in Coaching und Supervision – Impulse aus einer systemischen Perspektive

Achtsamkeit ist längst mehr als ein Trendbegriff. Ihre Wurzeln reichen tief in die buddhistische Lehre hinein, ihre Wege führen durch den Gesundheitsbereich, die Psychotherapie, die Bildungsarbeit – und zunehmend auch in Coaching und Supervision. Doch was hat Achtsamkeit mit systemischem Arbeiten zu tun? Welche Rolle kann sie in der Begleitung von Menschen spielen, die sich selbst und ihre beruflichen Kontexte reflektieren möchten? Und worin liegt der Wert, diese Haltung nicht nur als Methode, sondern als Grundhaltung in die eigene Praxis zu integrieren?

Coaching oder Supervision, Klientin führt gerade eine kleine Achtsamkeitsübung durch

Vom Ursprung zur Praxis

In westlichen Kontexten wurde Achtsamkeit besonders durch die Arbeit von Jon Kabat-Zinn populär. Er übersetzte jahrtausendealte buddhistische Einsichten in einen weltlich orientierten, nicht religiös gebundenen Rahmen und entwickelte das heute weit verbreitete MBSR-Programm (Mindfulness-Based Stress Reduction). Ursprünglich zur Stressbewältigung gedacht, hat sich Achtsamkeit längst als Ressource für Selbstregulation, Klarheit und Kontaktfähigkeit etabliert – auch jenseits von Burnout-Prävention. Eine gute Einführung bietet Kabat-Zinns Buch Gesund durch Meditation (2001).

Im Kern meint Achtsamkeit eine innere Haltung: gegenwärtig sein, ohne zu urteilen. Wahrnehmen, was ist – im Körper, im Geist, in der Umgebung. Und dies mit einer akzeptierenden, freundlichen Grundhaltung. Was zunächst einfach klingt, entpuppt sich im Alltag als anspruchsvolle Übung, denn unser Geist ist geübt in Bewertung, in Eile, in Zielorientierung. Genau hier öffnet Achtsamkeit einen Raum: für Präsenz, für Kontakt, für Veränderung.

Systemisch denken – achtsam handeln

Coaching und Supervision sind Prozesse der Veränderung. Sie begleiten Menschen dabei, neue Perspektiven zu entwickeln, Ressourcen zu aktivieren, Handlungsspielräume zu erweitern. Die systemische Haltung ist dabei geprägt von Wertschätzung, Ressourcenorientierung, Allparteilichkeit und dem Vertrauen in die Selbstorganisationskräfte der Klient*innen. In dieser Haltung steckt bereits ein großes Maß an Achtsamkeit – auch wenn sie nicht so benannt wird.

Stefan Schmidt beschreibt in seinem Beitrag zur „systemischen Perspektive auf Achtsamkeit“ eine spannende Verbindung: Die Praxis der Achtsamkeit lässt sich als eine Art Kybernetik zweiter Ordnung verstehen. Das bedeutet, dass nicht nur beobachtet wird, sondern auch das eigene Beobachten in den Blick kommt – ein inneres Meta-Verstehen der eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungsimpulse. Genau diese Qualität ist auch im systemischen Arbeiten zentral: sich der eigenen Resonanzen bewusst zu sein, Hypothesen als Konstruktionen zu erkennen, nicht zu verschmelzen mit dem Geschehen.

Eine ausführliche Darstellung findest Du in diesem lesenswerten Fachartikel von Stefan Schmidt: Eine systemische Perspektive auf die Praxis der Achtsamkeit (2016).

Achtsamkeit kann dabei unterstützen, diesen inneren Beobachtungsraum zu kultivieren – nicht als Methode, sondern als Haltung. Sie stärkt die Fähigkeit, präsent zu bleiben, gerade wenn Prozesse komplex oder emotional aufgeladen sind. Sie ermöglicht es, auch in herausfordernden Situationen offen, neugierig und akzeptierend zu bleiben. Und sie bietet die Möglichkeit, sich selbst und die eigene Wahrnehmung immer wieder zum Gegenstand der Reflexion zu machen.

Achtsamkeit als Grundlage von Supervision

In der Supervision – insbesondere in der Fallsupervision – ist Achtsamkeit eine wertvolle Ressource. Nicht nur im Sinne von „Entschleunigung“, sondern als konkrete Haltung im Prozess:

  • Gegenwartsorientierung: statt vorschneller Analysen ein erstes Innehalten, ein genaues Hinspüren: Was ist jetzt gerade da – im Raum, im System, in mir?
  • Akzeptanz und Nicht-Anhaften: Schwierigkeiten, Ambivalenzen oder Widerstände werden nicht sofort gelöst, sondern dürfen erst einmal sein. Das eröffnet neue Möglichkeitsräume.
  • Wahrnehmung des Körpers: Wo spürt man Spannung? Welche somatischen Marker tauchen im Prozess auf? Die Verbindung zum Körper kann hilfreiche Hinweise geben – für Supervisandinnen ebenso wie für Supervisorinnen.
  • Disidentifikation: Aus „Ich bin wütend“ wird „Da ist Wut“. Diese feine Verschiebung verändert den Umgang mit Emotionen und eröffnet einen Raum innerer Freiheit.

Gerade in der Arbeit mit belastenden oder verunsichernden Themen ist Achtsamkeit eine Möglichkeit, mit sich selbst in Kontakt zu bleiben, nicht vorschnell zu reagieren und dem Prozess zu vertrauen. Sie fördert eine innere Haltung, die auch im Sinne der systemischen Idee von Selbstorganisation als „Raumhalterin“ fungieren kann.

Vertiefungsmöglichkeit: Seminar „Ankommen bei mir“

Wer Achtsamkeit nicht nur als Konzept verstehen, sondern in sich selbst verankern möchte, ist herzlich eingeladen zum Seminar „Ankommen bei mir“. Hier geht es um die gelebte Erfahrung von Präsenz, innerer Sammlung und bewusster Selbstwahrnehmung – eingebettet in ein achtsames Gruppensetting mit Raum für persönliche Entwicklung.

Weitere Informationen und Anmeldung 

Wann Achtsamkeit im Coaching hilfreich ist

Auch im Coaching lassen sich achtsamkeitsbasierte Impulse sinnvoll integrieren – vor allem dann, wenn es um Selbstregulation, Entscheidungsfindung oder Krisenbewältigung geht. Einige Beispiele:

  • Zu Beginn eines Coachings: Ein kurzer Moment des Innehaltens, eine Atemübung oder ein achtsamer Check-in helfen, ganz im Kontakt mit sich selbst zu starten.
  • Bei Entscheidungsprozessen: Achtsamkeit unterstützt dabei, nicht nur kognitive Argumente, sondern auch Körperempfindungen und emotionale Resonanzen einzubeziehen.
  • In Übergangs- oder Umbruchphasen: Achtsame Reflexion hilft, Unsicherheit zu halten, innere Klarheit zu entwickeln und sich nicht in alten Mustern zu verlieren.

Übungen und Impulse für die Praxis

Nicht alle Achtsamkeitsübungen passen in jede Situation. Entscheidend ist das Maß an Freiwilligkeit, Offenheit und die Passung zum Setting. Hier einige achtsamkeitsbasierte Formate, die sich gut in Supervision oder Coaching integrieren lassen:

  • Atemfokus (2–3 Minuten): Die Aufmerksamkeit bewusst auf den Atem lenken, ohne ihn zu verändern. Eine einfache Möglichkeit zur Zentrierung.
  • Bodyscan im Sitzen (5–10 Minuten): Nacheinander verschiedene Körperbereiche spüren. Besonders hilfreich zur Erdung in herausfordernden Themen.
  • Achtsames Gehen (z. B. im Supervisionsraum): Jede Bewegung bewusst spüren. Gut geeignet, um Perspektivwechsel zu unterstützen.
  • Achtsames Fragenstellen: „Was nehme ich gerade wahr?“, „Welche Gedanken ziehen vorbei?“, „Was spüre ich im Körper?“ – Fragen, die die Beobachtungsschärfe fördern.
Achtsames reflektieren in der Supervision oder im Coaching

Achtsamkeit lehren – durch Haltung

Wichtig bleibt: Achtsamkeit lässt sich nicht „verordnen“. Sie entfaltet ihre Kraft dort, wo sie aus der eigenen Erfahrung kommt. Supervisorinnen und Coaches, die selbst in achtsamer Praxis geübt sind, strahlen diese Haltung aus – nicht als Technik, sondern als gelebte Präsenz. Klientinnen spüren, ob jemand im Moment präsent ist, ob er oder sie zugewandt ist, aufmerksam, wach. Insofern beginnt jede achtsame Praxis bei uns selbst – in der Art, wie wir sitzen, hören, sprechen, wie wir mit Spannung umgehen, mit Fehlern, mit Nichtwissen.

Eine systemische Haltung schließt Achtsamkeit implizit mit ein. Doch wer sie explizit kultiviert, kann das eigene professionelle Handeln vertiefen, verlangsamen, verfeinern. Nicht um mehr zu tun – sondern um bewusster zu sein.

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